Borkum - Freizeit im Sommer 2019
Die Insel Borkum war das Ziel der diesjährigen einwöchigen Freizeit, um wieder einmal gemeinsam eine wunderschöne Woche zu erleben. Sie ist seit 2009 Weltnaturerbe und laut Broschüre die erste allergiefreie Insel mit Hochseeklima und einer faszinierenden Dünenlandschaft. Borkum wirbt dafür, Balsam für Körper, Geist und Seele zu garantieren . Im Laufe der letzten Jahre hat es hier überall starke Veränderungen gegeben, besonders waren wir von der Wanderung der Seehundbank überrascht.
Am Donnerstag, dem 15. August war es endlich soweit, das Abenteuer Borkum konnte für insgesamt 80 Personen beginnen. Die fleißigen Männer vom Roten Kreuz hatten bereits am Vortag das Gepäck zuhause abgeholt. Der vollbeladene LKW mit den Pflege-hilfsmitteln, E-Stühlen, Rollstühlen, Rollatoren und Koffern fuhr schon nachts vorab los. Diese enorme Logistik ist immer absolut beeindruckend und klappte auch in diesem Jahr hervorragend. Mit voll beladenem Bus, Rollstuhlfahrzeugen und Bulli ging um 8.00 Uhr ab Eisern die Fahrt los Richtung Eemshaven, wo wir zuerst einmal in Ruhe Pause machen konnten. Von hier aus brachte uns die Fähre wie gewohnt nach Borkum. Dort stiegen wir um in die Inselbahn, die uns 7 km bis zum Bahnhof brachte. Pünktlich zum Abendessen kamen wir im bewährten Haus Viktoria an, unsere Koffer warteten bereits auf den Zimmern. Das CVJM-Haus liegt wunderbar gelegen, direkt an der Strandpromenade und war bereits schon viele Male unser Domizil auf Borkum.
Am Freitagmorgen strahlte die Sonne, blauer Himmel und Meer, was begehrt man mehr, und das schon am ersten Urlaubstag! Nachmittags sind alle zusammen zu einem gemeinsamen Spaziergang gestartet, die flotten E-Stuhlfahrer unternahmen mit Fahrrad-begleitung von Anja und Jens einen eigenen Ausflug.
Der darauffolgende Samstag begann wettermäßig grau in grau mit Nieselregen, aber bekanntlich gibt es ja kein schlechtes Wetter, sondern nur falsche Kleidung. So machten sich die meisten auf in den Ort. Gegen Mittag klärte es sich schon wieder auf und wir genossen den Tag.
Sonntags wusste das Wetter wieder nicht so recht, was es wollte, aber auch jetzt ließen sich einige nicht davon abhalten, eine kleine Tour am Ufer entlang zu starten. Hier erwischte sie dann ein kurzer, aber sehr heftiger Regenschauer und pitschnass, aber lachend kehrten sie zurück ins Viktoria.
Etwas Besonderes war auch in diesem Jahr wieder die Fahrt zum Ostland mit seiner wunderschönen Landschaft. Ein großer Bus und die Rollstuhlbusse brachten uns ans Ziel. Gleichzeitig machten sich einige E-Stuhl-Fahrer gesondert auf den Weg zum Cafe und eine kleine Gruppe zu Fuß. Im Cafe angekommen gab es wieder die schon bekannten großen Stücke Kuchen und Kaffee dazu. Anschließend konnte die Gegend erkundet werden.
Ganz großen Respekt gilt es den Betroffenen, die sich trotz ihres Handicaps der Herausforderung stellten, den Aufstieg zur Aussichts-plattform des Neuen Leuchtturms zu stellen. Immerhin sind 308 Stufen zu bewältigen. Belohnt wird man mit einem einmaligen Bick über Borkum, ringsum Meer, Nachbarinseln und Wattenmeer. Der Leuchtturm ist bis heute eines der wichtigsten Seefeuer an der Nordseeküste und dient zur Orientierung der vor der Emsmündung verkehrenden Schifffahrt.
Dienstagnachmittag war ein gemeinsamer Spaziergang angesagt und pünktlich standen alle „gestiefelt und gespornt“ vorm Viktoria. Leider machte uns kräftiger Regen und starker Wind einen Strich durch die Rechnung. Da blieb die Alternative, Kaffee und Kuchen im Haus zu genießen. Wie so oft auf den Inseln, wurde es jedoch wieder hell und einige sind noch einmal zum Bummeln losgezogen.
Der vorletzte Tag bescherte uns noch einmal herrliches Bilderbuchwetter. Natürlich war auch dieser viel zu schnell zu Ende. Abends stand nun schon wieder „Packen“ auf dem Plan.
Wie bereits in den Vorjahren, wurden alle Abende individuell gestaltet, einige spielten in bewährter Weise Karten und viele gute Gespräche bereicherten die Stunden.
Schon war der Donnerstag da und wir mussten leider wieder die Heimreise antreten. Per Inselbahn, extra für unsere Gruppe bestellt, (dafür hatte natürlich wieder Heinz-Wilhelm in bewährter Weise gesorgt), ging es Richtung Hafen, von wo aus uns die Fähre bei ruhiger Überfahrt nach Eemshaven brachte. Hier standen schon die jeweiligen Fahrzeuge bereit, die uns wieder heil und ohne Zwischenfall ins Siegerland brachten, wo wir gegen 19.00 Uhr in Eisern ankamen.
Auch wenn sich in diesem Jahr der ein- oder andere Regenschauer entlud, komme ich zu dem Fazit: Eine Reise nach Borkum mit dem MS-Kreis ist immer wieder ein schönes Erlebnis, das ohne „unsere lieben Upphoffs“ nicht möglich wäre. Die gesamte Organisation bedeutet eine Menge Arbeit, und hierfür sage ich sicherlich im Namen aller Teilnehmer herzlichen Dank!! Auch diese Freizeit bleibt uns bestimmt in schöner und guter Erinnerung. Bestimmt hoffen alle auf eine Wiederholung.
Nun sind wir ja schon eine Weile wieder im Alltag angekommen. Wenn wir an die schönen Tage in Borkum denken, sollten wir öfters einmal versuchen, den nachfolgenden Spruch von L. Nolde zu beherzigen:
„Jeder Tag ist ein kleines Leben, das heißt ein zu bewältigendes Angebot und nicht ein Berg, den wir nicht übersteigen können“.
September 2019 Marlies Rademacher
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